Der Museumsverein
Begonnen hat eigentlich alles mit einer Idee, die mit einem Museum noch gar nichts zu tun hatte.
Sepp Oberschneider hörte von den Abrissplänen der ÖBB, denen die ehemalige Lok Remise zum Opfer fallen sollte und er wollte dieses Gebäude für kulturelle Veranstaltungen erhalten.
Die Remise soll gerettet werden
Für dieses Vorhaben suchte er Mitstreiter, die er in Werner Österreicher und Hans Zlöbl fand. Für einige Veranstaltungen waren aber kaum die notwendigen Mittel zur Adaptierung der Halle aufzutreiben, da könnte ein Eisenbahnmuseum mit dem Schwerpunkt Tauernbahn schon mehr Interesse wecken. Besonders die bevorstehenden Jubiläen – 100 Jahre Tauernbahn und 100 Jahre Gemeinde Schwarzach - wären wohl ein guter Grund für die Öffentlichkeit, dieses Vorhaben zu unterstützen.
Es wurden weitere Meinungen eingeholt und am 27. Dezember 1993 trafen sich schließlich 10 Eisenbahnfreunde zum ersten Mal um gemeinsam zu beraten, ob die Idee, in der ehemaligen E-Lok Remise neben dem Bahnhof Schwarzach-St.Veit ein Museum zu errichten weiterverfolgt werden soll. Nach einer ersten positiven Beurteilung folgten weitere Erkundigungen, Verhandlungen sowie viele Gespräche mit den ÖBB, der Marktgemeinde Schwarzach und dem Land Salzburg.
Viele Vorschläge, Ideen und Einwände wurden überdacht und nach 17 weiteren internen Besprechungen, kam es am 21. Juni 1996 zur Gründungsversammlung des Museums- und Modellbauvereines "Museum Tauernbahn". Den Vereinsvorstand bildeten vorwiegend die 10 aus der ersten Besprechung im Jahr 1993, zu denen sich so nach und nach Fachleute wie Klaus Heissl, Helmut Mayer und Michael Köstinger fanden.
Daß Reg. Rat Ludwig Kokol sich bereit erklärte Präsident zu werden und Erich Arlhofer zum Kassier überredet werden konnte stellte sich als besonderer Glücksfall für den Verein und für das Museum Tauernbahn heraus.
Statutengemäß waren als Vertreter der Marktgemeinde Schwarzach Bgm. Hermann Steinlechner und für die ÖBB Herbert Zirknitzer im Vorstand vertreten. Ein weiterer Bürgermeister, Rudi Trauner aus Dorfgastein stellte mit Toni Dankl und Stefan Meikl die Kontrollorgane.
Beiräte für die Bereiche Historie und Eisenbahntechnik
In den folgenden Jahren wurde der Vereinsvorstand immer wieder um Beiräte ergänzt, die für ihre Fachbereiche Verantwortung übernahmen. Seit dem Jahr 2000 gibt es zwei Kustoden, wobei Mag. Erwin Hettegger den historischen Bereich abdeckt und Michael Köstinger für die eisenbahntechnischen Belange im Museum zuständig ist. Auch Baumeister Dipl. Ing. Hartmut Spiluttini hat viel zur Errichtung des Museums beigetragen und als Vorstandsmitglied trägt er immer wieder wichtige Richtungsbestimmungen mit.
Welche Ziele hat der Museums- und Modellbauverein
Es soll, so lautet es in den Vereinsstatuten, für die Erhaltung und Pflege von eisenbahngeschichtlichen Gegenständen Sorge getragen werden. Diese sollen, in Bezugnahme auf die Geschichte der Tauernbahn, aber auch auf die Geschichte der Gemeinde Schwarzach, in einem geeigneten Gebäude der Öffentlichkeit präsentiert werden. Wie ja bereits aus dem Vereinsnamen hervorgeht, werden einige Bahnhöfe und wichtige Bauwerke der Tauernbahn maßstabgetreu in einer Modellanlage Platz finden.
Das Museum Tauernbahn will ein "lebendiges Museum" werden und seine Gäste öfters zu Besuchen animieren. Daher ist ein Teil der Ausstellungen so gestaltet, dass dort auch Sonderausstellungen und kulturelle Veranstaltungen möglich sind. Um diese Ziele zu erreichen, war neben viel Arbeit von den Vereinsmitgliedern, auch viel Geld erforderlich.
Öffentliche Stellen, private Sponsoren und Förderer
Die zu erwartenden Mitgliedsbeiträge und Spenden, das war bald klar, würden für die Verwirklichung des Museums zu wenig sein. Obwohl sich bei einer Bausteinaktion viele Mitglieder und Förderer sehr großzügig zeigten, musste ein großer Teil der Finanzierung von öffentlichen Stellen getragen werden. Hier stand die Marktgemeinde Schwarzach seit Beginn des Aufbaues nicht nur mit Worten, sondern auch mit viel Geld hinter dem Projekt Museum Tauernbahn.
In der Folge sind vom Land Salzburg und als Wirtschaftsförderung von der EU erhebliche Summen in die Errichtung des ersten Salzburger Eisenbahnmuseums geflossen. Auch von den Österreichischen Bundesbahnen, deren Geschichte ja in erster Linie behandelt wird, und dem zuständige Bundesministerium für Verkehr gab es großzügige finanzielle Unterstützung.
Nicht zu vergessen, die vielen privaten Sponsoren und die Gönner der regionale Wirtschaft, an die immer wieder die Bitte um Mithilfe herangetragen wird.
6000 Stunden ehrenamtliche Arbeit
Aber all das wäre wohl zu wenig, würden nicht von etwa fünfzig aktiven Vereinsmitgliedern und Helfern, jährlich bis zu 6000 unbezahlte Stunden geleistet werden. Das begann mit dem Adaptieren der Remise, wobei das erneuern des Hallenbodens, der schließlich mit alten, von Bitumen gereinigten, Holzstöckeln gepflastert wurde, als eine der arbeitsaufwendigsten Sanierung in Erinnerung ist.
Auch die Restaurierung der Ausstellungsstücke, wie der Museumslok, den Signalen und Sicherungsanlagen, der Fahrleitungsanlage sowie vieler großer und kleinerer Exponate verlangten den beteiligten Arbeitern alles ab. Es wurde abgerissen, aufgegraben, zerlegt, geputzt, verlegt, zusammengebaut, geschliffen und gestrichen.
Es wurden die Familienmitglieder, die Freunde und Arbeitskollegen miteinbezogen und das lange mit der Ungewissheit, ob das Museum jemals eröffnet wird.
Es kam nämlich die Zeit wo für den so wichtigen Zubau Geld mehrmals zugesagt, wieder zurückgezogen und schließlich doch genehmigt wurde. Da hieß es planen, umplanen, intervenieren, betteln, wieder neu planen, bis im Juli 2002 der Zubau fertig war und im September 2002 das Geschaffene vorerst für einen Monat den interessierten Besuchern gezeigt werden konnten.
Aber die Arbeit wurde dadurch nicht weniger. Galt es doch nun, neben der weiteren Aufbauarbeit, auch noch den Museumsbetrieb vorzubereiten und während der Öffnungszeiten für die Besucher da zu sein. Alles in allem waren es einigen sehr engagierten Eisenbahnfreunde die hier ein Museum geschaffen haben, welches neben Eisenbahntechnik einen wichtigen Teil der Erschließung unserer Heimat zeigt und das auch für Touristen aus Nah und Fern ein interessantes Ziel bietet.
Mehr als 800 Mitglieder
Schon im ersten Jahr konnten wir auf 258 Gründungsmitglieder verweisen. Als Ziel sollte diese Zahl verdoppelt werden. Aktuell sind es über 800 Mitglieder.